Meine liebste Nella,

Wie gerne denke ich an die Zeit, als wir im Sommer Hand in Hand über die trockenen leeren Wege spaziert sind. Uns lachend an den Obstbäumen bedient haben. Der süße Saft uns über Finger und Lippen gelaufen ist. Das satte Grün der Blätter und der klebrige Saft im Kontrast zur staubigen Erde unter unseren nackten Füßen. Für einen Moment hat die Welt uns gehört. Du hast mir eine Feige gepflückt, hoch oben vom Baum. „Für dich, mein Herz“ hast du gesagt. Oder „Für dich mein Herz“? Ich weiß es nicht sicher, doch beides gefällt mir gut. Wie gerne denke ich an diesen Moment. Dein verschmitztes Lächeln, das du immer auflegst, wenn du etwas verlegen bist. Wie schön du ausgesehen hast, als die Sonne dir um die Augen gespielt hat. Das werde ich nie vergessen. Und jetzt sitze ich hier und schreibe dir diese Zeilen. Versuche mir das Gefühl von deiner Hand in meiner in Gedanken zu rufen. Deinen Geruch heraufzubeschwören. Wie könnte ich deinen Duft beschreiben? [...]